Von Papyrus über Tierhaut bis zum «modernen» Papier aus Holzfasern – seit jeher machen sich Menschen Papiere zunutze. So auch beim Verpacken. Doch welche Qualitäten gibt es und für welchen Einsatzzweck sind sie gedacht? Wir verschaffen Ihnen einen Überblick.
Egal welche Art von Papier – seinen Ursprung hat es in Fasern, die aus Pflanzen gewonnen werden. Mit Abstand am häufigsten stammen diese aus Holz, aber auch Alternativen aus beispielsweise Gras sind immer stärker im Kommen. Mittels Wasser werden die Fasern aus dem Rohstoff gelöst und anschließend auf einem Sieb zu Papier getrocknet. Je nach Weiterverarbeitung erhält das Papier sein späteres Aussehen und besondere Eigenschaften wie Reißfestigkeit, Fettdichte oder Transparenz.
Neben solchen genannten Eigenschaften unterscheiden sich Papiere zudem in der Qualität der Papierfasern (Frischfasern oder recycelte Fasern) sowie der Grammatur (das heißt dem Gewicht in Gramm pro Quadratmeter). Die Grammatur definiert im Übrigen auch, ob überhaupt von einem Papier gesprochen wird. Laut DIN-Norm kennzeichnet Papier eine Grammatur von 7 bis 225 g/m2, während Pappe ab 226 g/m2 beginnt. Die Merkmale von Karton sind im Gegensatz dazu nicht festgelegt – im allgemeinen Gebrauch wird bei einer Grammatur zwischen 150 bis 600 g/m2 davon gesprochen.
Auf diese Weise entstehen unterschiedliche Papiersorten für jeden Einsatzzweck:
Kraftpapier
Bei Kraftpapier ist der Name Programm: Es bietet die höchste Festigkeit aller Verpackungspapiere, denn es besteht zu einem sehr großen Anteil aus Primärfasern. Die langen Frischfasern sorgen dafür, dass das Papier eine reißfeste Struktur erhält und von hochwertiger Qualität ist. Dank glatter Oberfläche lässt sich Kraftpapier auch sehr gut bedrucken. Diese Eigenschaften machen Kraftpapier zu einem besonders vielfältigen Verpackungsmaterial. Übrigens: Ab einer Grammatur von über 120 g/m2 wird die Qualität als Kraftliner bezeichnet und beispielsweise als Deckenpapier für Wellpappe eingesetzt.
Eine Sonderstellung in dieser Übersicht hat Graspapier, das – wie der Name schon verrät – Grasfasern enthält. Derzeit ist dies mit einem Anteil von bis zu ungefähr 50 % möglich, da es noch «klassische» Holzfasern für die Stabilität benötigt. Das Papier ist vielfältig einsetzbar und eignet sich zum Beispiel als Stopfpapier, aber auch Deckenpapier von Wellpappe oder Geschenkpapier. Die Herstellung von Graspapier überzeugt vor allem in puncto Nachhaltigkeit. So wird das Gras regional weiterverarbeitet, was für kurze Transportwege sorgt. Die Produktion benötigt im Vergleich zur Gewinnung von Holzfasern wesentlich weniger Wasser sowie Energie und verursacht weniger CO2-Ausstoß. Zudem wächst das von Ausgleichsflächen gewonnene Gras sehr schnell nach.
Schrenzpapier
Schrenzpapier bezeichnet die einfachste Papierqualität auf dem Markt, da es zu 100 % aus unsortiertem, recyceltem Altpapier gewonnen wird. Aus diesem Grund unterliegt es gewissen Schwankungen bei seiner Festigkeit und der Färbung des für Recyclingpapier charakteristischen Graus. Klassischerweise kommt es bei Stopfpapier zum Einsatz und dient ebenso als Material für die Wellenlage bei Wellpappe.
Das auffälligste Merkmal von Seidenpapier verrät bereits der Name: Es ist besonders dünn. Konkret zählen dazu Papiere, die eine niedrige Grammatur von unter 30 g/m² aufweisen. Seidenpapiere werden vor allem dazu genutzt, empfindliche Oberfläche zu schützen und sind je nach Verarbeitung zugleich dekorativ.
Bei der Herstellung werden sowohl Frischfasern als auch Recyclingfasern verwendet und auch die Eigenschaften können sich je nach Verarbeitung unterscheiden. Ist das Papier
beispielsweise gewachst, ist es wasserabweisend. Gängige Begriffe, um manche der Qualitäten zu unterscheiden, sind:
- Juwelierseide
Ist besonders edel, da es zu 100 % aus Primärfasern besteht, und für chemisch empfindliche Produkte geeignet, weil sie technisch chlor- und säurefrei («TCF») ist. - Packseide
Besteht zu 100 % aus Altpapier und weist dank einseitiger Satinierung eine glatte Oberfläche auf
Im Einsatz z.B. als
Pergaminpapier
Das charakteristische Merkmal von Pergaminpapier ist auf den ersten Blick zu erkennen: Es ist durchsichtig. Seine Transparenz erhält es ohne chemische Zusätze – rein durch mechanische Bearbeitung, indem es zwischen zwei Edelstahlwalzen beidseitig geglättet wird. Das lichtdurchlässige Papier wird deshalb auch vorwiegend für Sichtfenster oder Beutel genutzt. Bei letzterem Einsatz punktet das Material mit einer weiteren Eigenschaft, die es gerade für Lebensmittel interessant macht: Pergamin ist auch fettdicht.
Bei Natronmischpapier handelt es sich um eine Mischung aus reinem Zellstoff und Altpapier. Je nach Anteil an Altpapier und dessen Qualität ist das Papier reißfest und zäh. Es weist eine glatte Oberfläche auf und wird beispielsweise als Pack- oder Stopfpapier verwendet. Natronmischpapier wird ab einer Grammatur von 100 g/m2 als Testliner bezeichnet und findet dann z.B. als Deckenpapier bei Wellpappe Verwendung.
Druckausschusspapier
Druckreste sind die Grundlage von Druckausschusspapier, denn diese Papiersorte wird zu 100 % aus recyceltem Altpapier wie Zeitungen oder Resten von Druckereien (z. B. umgeknickte Papierbögen) hergestellt. Da die Grundlage sehr hochwertiges Altpapier ist, erhält Druckausschusspapier eine weißliche Färbung und ist optisch ansprechend. Beim Verpacken wird es als Stopfpapier, als Zwischenlage oder zum Einschlagen genutzt, es wird aber auch wiederrum als Zeitungspapier verwendet.
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