Sauerstoff und Wasser – sind sie für den Menschen lebensnotwendig, müssen Metalloberflächen davor geschützt sein. Der Grund: Zwischen Metall und dem Sauerstoff sowie der Feuchtigkeit in der Umgebung kommt es zu einer chemischen Reaktion, der Korrosion, und damit der Beeinträchtigung Ihrer Ware. Mit der richtigen Verpackung verhindern Sie dies und erhalten die Qualität, den Wert und die Funktionstüchtigkeit Ihrer Produkte.
Das wohl bekannteste Beispiel für Korrosion ist Rost. Er entsteht nicht erst nach Jahren: Schon nach wenigen Stunden bewirkt die Korrosion eine Veränderung des Materials, so dass Maschinen, elektronische Geräte oder auch Werkzeuge und Ersatzteile beeinträchtigt oder unbrauchbar werden. Doch wie schützen Sie Ihre Produkte davor?
Grundsätzlich wird zwischen permanentem und temporärem Korrosionsschutz unterschieden. Ein dauerhafter Schutz wie das Verzinnen oder Lackieren der Oberflächen ist vor allem für die Zeit der Nutzung des Gutes gedacht. Der temporäre Schutz verhindert Korrosion während der Produktion, des Transports oder der Lagerung, wenn die Einflüsse durch die Umgebung – wie etwa extreme Temperaturschwankungen – stärker sind.
Diesen Schutz «auf Zeit» kann eine entsprechende Verpackung gewährleisten. Zwei mögliche Methoden stellen wir Ihnen in diesem Beitrag genauer vor – inklusive einer Checkliste, was Sie beim Verpacken beachten sollten. Alternativ gibt es noch eine dritte: die Schutzschichtmethode. Dabei werden beispielsweise lösungsmittelhaltige oder wasserbasierende Schutzmittel, Schmieröle oder Tauchwachse auf die Oberfläche gegeben, die eine Schutzschicht bilden. Der Nachteil: Das Auftragen ist aufwändig und kostet Zeit. Zudem muss der Schutzfilm wieder entfernt werden. Wesentlich komfortabler arbeiten Sie, wenn Sie den Korrosionsschutz mit verpacken. Dabei haben Sie die Wahl zwischen der VCI- und der Trockenmittel-Methode.
Im Überblick: VCI- oder Trockenmittel-Methode
Die VCI-Methode
VCI ist die Abkürzung für Volatile Corrosion Inhibitor (flüchtiger Korrosions-Verhinderer). Dabei dampfen VCI-Moleküle aus entsprechendem Verpackungsmaterial aus und bilden eine Schutzschicht auf dem Packgut. Die Metalloberfläche wird somit vor der Einwirkung von Feuchtigkeit und Sauerstoff geschützt.
Die Trockenmittelmethode
Bei dieser Methode wird das Packgut mit einer wasserdampfdichten Sperrschichtfolie luftdicht umhüllt. Die eingeschlossene Restfeuchtigkeit wird vom Trockenmittel soweit absorbiert, dass keine Korrosion während der Schutzzeit entsteht.
Im Detail: die VCI-Methode
Die VCI-Wirkstoffe gibt es in vielerlei Formen: Sie sind sowohl eingearbeitet in Flachfolien oder Folienbeuteln als auch Papieren erhältlich. Das mit VCI-Wirkstoff versehene Verpackungsmaterial gibt konstant den Wirkstoff in die Verpackung ab, indem die VCI-Moleküle verdampfen und sich als unsichtbare Schicht auf die Oberfläche legen. Dies geschieht auch über eine Distanz (bis ca. 50 Zentimeter).
Ob Sie Papier oder Folie einsetzen, hängt von Ihren Anforderungen ab. So bindet beispielsweise das Papier Feuchtigkeit, während VCI-Folie als Feuchtigkeitssperre dient. Die Folie ist im Gegensatz zu Papier zudem durchsichtig, so dass der Inhalt sofort gesehen wird und die Verpackung nicht extra geöffnet werden muss.
Zudem können Sie mit VCI-Chips die Schutzwirkung erhöhen, indem Sie diese zusätzlich in Ihre Korrosionsschutzverpackung geben. Alternativ erzeugen diese auch in konventionellen Beuteln einen VCI-Schutz.
Unabhängig vom Material verschließen Sie bei der VCI-Methode Ihre Verpackung, ohne dass sie zu 100 Prozent wasserdampf- und luftdicht sein muss. Ein Verschluss mit Klebeband ist ausreichend. Da sich dieser Schutzfilm immer wieder neu bilden kann, kann die Verpackung auch geöffnet und wieder verschlossen werden.
Die VCI-Methode – Ihre Vorteile
- chemisch unbedenklich und einfach über Restmüll zu entsorgen
- extrem hohe Wirksamkeit und einfache Handhabung
- die Verpackung muss nicht luftdicht sein und kann geöffnet werden
- der Wirkstoff ist bereits in der Verpackung enthalten, leicht und schnell zu packen
- umfassender Schutz: Gas dringt auch in Bohrungen und Hohlräume ein
- VCI-Stoffe und Träger sind leicht zu entfernen und entsorgen
Im Detail: die Trockenmittel-Methode
Die Beutel mit Trockenmittel, wie etwa Kieselgel, platzieren Sie in einer vorher berechneten Anzahl an sogenannten Trockenmitteleinheiten um das Packstück. Je nach benötigter Menge bzw. Absorptionsfähigkeit gibt es Beutel mit weniger (z. B. 1/3 Einheiten) oder mehr Trockenmitteln (z. B. 16 Einheiten). Dabei gilt: Verwenden Sie lieber viele kleine als wenige große Beutel, um eine größere Oberfläche für eine bessere Absorption zu erhalten. Zudem ist es wichtig, dass Sie einen Kontakt der Ware mit den Beuteln vermeiden, da diese später feucht werden. Bei unregelmäßigem Bedarf empfiehlt es sich, auf einzeln in Alufolie verpackte Trockenmittel-Beutel zurückzugreifen. Öffnen Sie einmal die Umverpackung des Trockenmittels, beginnt dieses die Feuchtigkeit zu absorbieren.
Das Trockenmittel und die Ware verpacken Sie anschließend in einer Sperrschichtfolie. Dafür können Sie entweder Polyethylen-Folie mit einer Mindeststärke von 200 µm oder Aluminium-Verbundfolie verwenden. Letztere empfiehlt sich vor allem bei längerer Konservierung, da sie eine geringere Wasserdampfdurchlässigkeit aufweist.
Als letzten Schritt verschließen Sie die sogenannte Klimaverpackung mit einer Schweißzange (PE-Folie) oder Siegelzange (Alu-Verbundfolie) zu 100 Prozent wasser- und luftdicht. Luft darf weder eindringen noch entweichen, da die Aufnahmefähigkeit des Trockenmittels begrenzt ist. Deswegen ist es auch entscheidend, dass die Verpackung so schnell wie möglich verschlossen wird. So nimmt das Trockenmittel so wenig Feuchtigkeit wie möglich aus der Umgebung außerhalb der Verpackung auf.
Die Trockenmittel-Methode – Ihre Vorteile
- universell einsetzbar: schützt metallische als auch nichtmetallische Packgüter (z. B. Leder oder Elektronik)
- die Ware ist nach dem Entfernen der Trockenmittel sofort einsatzbereit
- die Wirksamkeit kann kontrolliert werden, da sich ein außen angebrachtes Farbindikatorpapier
je nach Sättigung einfärbt - chemisch unbedenklich und einfach über Restmüll zu entsorgen
Checkliste für das Verpacken
Um den optimalen Korrosionsschutz sicherzustellen, ist nicht nur die Wahl der passenden Methode entscheidend, sondern auch die Handhabung im Verpackungsprozess. Sowohl für die Trockenmittel- als auch die VCI-Methode empfiehlt es sich folgende Punkte beim Verpacken zu beachten:
- Die Oberflächen sind sauber und frei von Rückständen – z. B. aus der Fertigung oder von Fingerabdrücken.
- Die Ware ist ausreichend getrocknet.
- Die Produkte haben sich im Raum, wo verpackt wird, akklimatisiert.
- Sie tragen Handschuhe beim Einpacken, um keine Fingerabdrücke oder Handschweiß zu hinterlassen.
- Damit sich die Schutzatmosphäre innerhalb der Verpackung ausreichend entwickeln kann, planen Sie mindestens einen halben Tag Zeit ein bis zum Weitertransport oder der Einlagerung.
- Sie haben genug VCI- bzw. Trockenmittel-Einheiten im Einsatz.
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