Ob über die Seidenstrasse oder Via Appia – schon vor Jahrtausenden nutzen die Menschen den Handel mit anderen Nationen. Haben sich in der heutigen Zeit die Handelswege vervielfältigt, ist nach wie vor die Verpackung als Transportschutz entscheidend. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei Exportverpackungen ankommt.
Schon in der Steinzeit handelten einzelne Dörfer Waren miteinander. Die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Menschheit bis in die heutige Zeit wäre ohne diesen Austausch kaum denkbar. Heutzutage werden jedes Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von mehreren Milliarden Euro über Landesgrenzen hinweg transportiert. Die meisten Exporte gelangen via Seefracht oder Strassengüterverkehr an ihr Ziel, aber je nach Länge der Strecke, Infrastruktur oder Verderblichkeit des Exportguts kann auch mit Luftfracht sowie Schienengüterverkehr international versendet werden.
Dabei gilt es als Exporteur von Produkten zahlreiche Dinge zu beachten – so auch die richtige Verpackung. Sie sorgt bei den langen Distanzen und zahlreichen Einflüssen dafür, dass die Ware heil ihren Empfänger erreicht und ist somit von grosser Bedeutung. Was sollten Sie bei der Wahl der Verpackung beachten?
Vorschriftsgemäss verpacken
Zahlreiche Regelungen legen fest, welche Güter in welchen Mengen in welches Empfängerland exportiert werden dürfen. Für die Exportverpackung ist dabei vor allem der IPPC-Standard von grosser Bedeutung. Diese Abkürzung steht für das Internationale Pflanzenschutzübereinkommen, das von über 180 Nationen unterzeichnet wurde. Dessen Ziel ist es, dass Krankheiten an Pflanzen nicht verbreitet bzw. eingeführt werden. Da es auch Regelungen für Produkte aus Pflanzen vorgibt, wird es bei Verpackungen aus Vollholz wie Paletten, Kisten oder Containern relevant. Gerade beim Export kommen diese häufig zum Einsatz, da sie eine hohe Stabilität bieten.
Für diese Holzprodukte definiert das Übereinkommen den ISPM 15 (Internationaler Standard für Pflanzenschutzmassnahmen). Er gibt vor, dass das Holz durch Hitze oder anerkannte chemische Verfahren (etwa Begasung) behandelt werden muss. Leicht zu erkennen ist dies an folgendem Zeichen einer Ähre, mit dem das Holzprodukt in diesem Fall versehen wird:
Exportieren Sie Ware ausserhalb der Europäischen Union (innerhalb der EU findet der ISPM 15 keine Anwendung), sollten Sie darauf achten, ob Ihre Holz-Kisten, Paletten-Container und Holzpaletten über diese Kennzeichnung verfügt. Haben Sie Europaletten im Einsatz, ist dies in jedem Fall so, da eine solche Behandlung zu deren Vorgaben zählt. So profitieren Sie nicht nur von der hohen Stabilität, sondern befolgen auch die Einfuhr-Regelungen von Ländern wie China, USA, Kanada oder Mexiko.
Alternativ zu Holz können Sie auch zu anderem Material greifen. Palettencontainer sind etwa auch als Variante aus Wellkarton erhältlich. Sie unterliegen als Kartonage nicht solchen Vorschriften und können daher ohne vorherige Behandlung für leichtere Güter verwendet werden. Ein Vorteil hier ist auch das geringe Eigengewicht der Verpackung, wobei sie dank robustem Kraftliner-Wellkarton trotzdem stabil ist und zugleich Frachtkosten spart. Auch bei der Palettierung gibt es Alternativen zu Holz: Ebenfalls aus Wellkarton können Paletten den Transport erleichtern und durch ihr geringes Gewicht Frachtkosten sparen.
Eine Wellkarton-Palette ist durch ihre hohe Stabilität, bei zugleich leichtem Handling, gleichermassen ideal für interne Logistikzwecke als auch typische Warentransporte geeignet. Zudem ist die Kartonpalette als Einwegpalette einsetzbar und eine kostengünstige Verpackungslösung.
Der Palettenrahmen aus Wellkarton kann individuell an die Füllhöhe angepasst werden, ist sehr robust und schützt damit die Ware effizient und platzsparend.
Ausserdem sind Paletten aus Kunststoff oder in Form von Kunststoff-Kufen (Optiledge®) erhältlich. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht von Insekten oder Bakterien angefallen werden können und zudem witterungsbeständig sind. Zudem sparen Sie an Gewicht, das bei den beiden Optiledge®-Kufen zum Beispiel nur bei einem Kilo liegt.
Die optimale Klimaverpackung
Ihre Produkte sind beim Transport grossen Temperaturschwankungen ausgesetzt: Sei es, weil die Ware durch verschiedene Klimazonen befördert wird oder im Transportmittel – etwa einem Flugzeug – andere Temperaturen herrschen als beim Be- und Entladen. Dadurch entsteht Feuchtigkeit innerhalb der Verpackung, vor der die Ware geschützt werden muss, damit es nicht zur Korrosion kommt.
Entsprechende Klimaverpackungen verhindern Schäden wie Rost am Metall, was durch die Reaktion von Feuchtigkeit und Sauerstoff mit der Oberfläche entsteht. Dabei haben Sie bei MEDEWO die Wahl zwischen zwei Arten von Korrosionsschutz: der Trockenmittel- oder der VCI-Methode.
Trockenmittel-Methode
Bei der Trockenmittel-Methode wird in die Verpackung, die aus einer wasserdampfdichten Sperrschichtfolie besteht, das namensgebende Trockenmittel zum Packgut gegeben. Dieses bindet in der luftdicht versiegelten Folienhülle die Restfeuchtigkeit und verhindert so die Korrosion.
VCI-Methode
Bei der VCI-Methode ist der Wirkstoff bereits in die Verpackung (LDPE Folie oder Papier) eingearbeitet. VCI-Moleküle dampfen kontinuierlich auf diese Weise in der Verpackung aus und legen sich wie eine Schutzschicht an die Oberfläche, was die Reaktion mit Feuchtigkeit und Sauerstoff verhindert.
Übrigens: Auch bei der Palettensicherung kann Korrosion beim Einsatz eines Stahl-Umreifungsbands entstehen. Achten Sie daher darauf, ob das Band schwarzlackiert ist, was Korrosion verhindert. Eine andere Alternative ist PET-Umreifungsband, das wie Stahl extrem reissfest, wetterfest und zudem UV-beständig ist. Ebenso wetterfest ist das Textil-Umreifungsband, das optimal für schwere Güter und empfindliche Kanten ist oder das Komposit-Umreifungsband, das neben schweren, scharfkantigen Gütern zudem auch fürs Palettieren und Fixieren von Chemieprodukten geeignet ist.
Aufgrund der besonderen Klimabedingungen beim Export sollten Sie dabei nicht nur auf den Korrosionsschutz achten. Beim Verschliessen von Kartonagen ist es darüber hinaus wichtig, welches Klebeband, genauer gesagt, welcher Kleber zum Einsatz kommt. Am besten ist dafür Naturkautschuk geeignet, da das Naturprodukt eine gute Temperaturbeständigkeit hat und somit sich bestens dafür eignet, wenn der Transport über unterschiedliche Klimazonen hinweg erfolgt. Alternativ bietet sich auch Nassklebeband an, denn es ist ebenfalls unempfindlich gegenüber Hitze oder Kälte (mehr über Nassklebeband erfahren).
Richtig gekennzeichnet
Auf dem Weg über Ländergrenzen hinweg ist Ihre Ladung zahlreichen externen Einflüssen ausgesetzt und durchläuft viele Stationen. Entscheidend ist somit eine hohe Stabilität und Schutzfunktion der Verpackung. Mit der entsprechenden Kennzeichnung erhöhen Sie zusätzlich die Sicherheit für Ihre Produkte und sorgen dafür, dass die Ware sachgemäss gehandhabt wird.
- Zum einen empfiehlt es sich, Ihre Ware mit auffälligen Hinweis- bzw. Warnetiketten entsprechend zu kennzeichnen. Wichtig ist dabei, dass diese international verständlich sind – also mit sprachneutralen Abbildungen versehen sind oder den Hinweis auf Englisch bzw. weiteren Sprachen enthalten.
- Mit einem Kippindikator kontrollieren Sie, ob Ihre Ware sachgemäss transportiert wurde, was für eine sehr hohe Sicherheit sorgt. Der selbstklebende Indikator lässt sich einfach an der Verpackung anbringen und ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen. Er zeigt entweder optisch an, wenn eine Neigung von 83° erfolgte (TILTWATCH Kippindikator) oder gibt eine genaue Angabe, um viel Grad das Packstück gekippt wurde (TILTWATCH PLUS Kippindikator). Durch eine fortlaufende Seriennummer ist zudem eine Manipulation ausgeschlossen.
- Exportieren Sie Ihre Ware in einer Sperrschichtverpackung mit Trockenmitteln (siehe oben) signalisiert Ihnen ein Feuchtigkeits-Indikator oder ein Feuchtigkeits-Kontrollfenster, wie hoch die Feuchtigkeit innerhalb der Verpackung ist. So können Sie diesen Wert einfach kontrollieren, zumal die Anzeige – wird weiteres Trockenmittel hinzugefügt – reversibel ist.
- Auch Ihre Frachtbegleitdokumente wollen vor Beschädigung und Verschmutzung geschützt sein. In einer transparenten Dokumententasche sind diese sicher verpackt. Verfügt diese zudem über einen Repetierverschluss, kann die Tasche mehrfach geöffnet und geschlossen werden und somit die Papiere öfter entnommen werden.
So kommt Ihre Ware sicher geschützt beim Empfänger an – und das rund um den Globus!
Sie haben Fragen zum optimalen Transportschutz? Die MEDEWO-Fachspezialisten beraten Sie gerne