Der Fachkräftemangel im Schweizer Arbeitsmarkt wird immer spürbarer, auch im Wirtschaftsbereich Logistik. Daher müssen neue Lösungen her! In diesem Interview berichtet unser Teamleiter Logistik CH darüber, was wir bei der MEDEWO als mittelständisches Unternehmen gegen den Fachkräftemangel unternehmen, wie wir unsere Mitarbeiter bei der Ausbildung fördern und was wir für unsere Lernenden tun.
In vielen Bereichen haben Unternehmen derzeit freie Stellen zu besetzen. Die baldigen Rentner aus dem «Babyboomer»-Jahrgang sind eine der bevölkerungsreichsten Altersgruppe. Im Vergleich dazu: Die Jahrgänge der heutigen 17- bis 20-jährigen sind rund 60 % weniger. Und dieser Mangel wird sich auch über die nächsten Jahre hinaus fortsetzen. Qualifizierte Arbeitskräfte werden aber auch auf dem globalen Arbeitsmarkt knapp.
Unternehmen werden mehr in die Bildung der eigenen Mitarbeiter investieren. Dazu gehören Umschulungen, neue Bildungsangebote, aber auch die Vereinfachung für Quereinsteiger und Menschen mit Handicaps. Zudem müssen Berufe in dieser Branche auch für Frauen attraktiver werden.
Andreas Scherer, Teamleiter Logistik an unserem Schweizer Standort, durfte zum Thema «Neues Berufsfeld Logistik – Massnahmen gegen den Fachkräftemangel» bereits als Podiumsgast bei der Messe Logistics & Automation auftreten. In diesem Interview berichtet er darüber, was wir bei der MEDEWO als mittelständisches Unternehmen gegen den Fachkräftemangel unternehmen, wie wir unsere Mitarbeiter bei der Ausbildung fördern und was wir für unsere Lernenden tun.
Andreas Scherer, Teamleiter Logistik CH
Wie kam es, dass du bei dieser Messe als Podiumsgast eingeladen wurdest?
Ich habe die Grundbild Logistiker EFZ, den dipl. Logistik-Sachbearbeiter sowie alle anderen Weiterbildungskurse bei der ASFL SVBL (kurz für Schweizerische Vereinigung für die Berufsbildung in der Logistik) absolviert. Nach meiner Ausbildung zum dipl. Logistik-Sachbearbeiter wurde ein Youtube-Video darüber gedreht. Aufgrund dessen erhielt ich die Möglichkeit als Podiumsgast zum Thema «Neues Berufsfeld Logistik – Massnahmen gegen den Fachkräftemangel» an der Messe Logistics & Automation aufzutreten.
Welche Probleme entstehen durch Fachkräftemängel?
Es gibt viel Arbeit im Arbeitsmarkt der Logistik, jedoch im Vergleich dazu wenig spezifisch ausgebildete Fachkräfte. Es hat ein Mangel an Positionen, die nicht besetzt werden können wie bspw. Schichtführer. Abläufe in der Supply Chain können deshalb langfristig nicht weiter optimiert und auch nicht effizienter gestaltet werden. Darüber hinaus fehlt der Raum für neue Ideen, wie bestehende Abläufe besser organisiert oder neu gemacht werden können.
In welchen Bereichen der Supply Chain fehlen Fachkräfte?
Als Teamleiter Schichtführer oder spezialisierte Positionen wie in der Qualitätssicherung oder beim Wareneingang.
Was tun wir bei der MEDEWO gegen den Fachkräftemangel?
Unser Personal wird bei Weiterbildungen in der Logistik unterstützt und Projektarbeiten werden gefördert. Darüber hinaus gibt es bei der Arbeit einen relativ grossen Handlungsspielraum innerhalb der Tätigkeit. Ich bin immer offen für Neues. Inputs oder neue Ideen von Mitarbeitenden werden stets geprüft und wo sinnvoll umgesetzt. Ein Beispiel dafür ist die Einführung von Anti-Stress-Matten bei unserer internen DHL-Verpackungsstation, die aufgrund einer Idee von einem unserer Mitarbeitenden stammt.
Als weiterer Punkt investieren wir als Unternehmen viel in die Ausbildung von Lernenden und wollen unsere Arbeitgebermarke stärken. Wenn möglich bilden wir pro Lehrjahr einen Lernenden aus, welcher von uns grosszügig unterstützt wird. Es gibt Raum zum Lernen und es stehen viele Praxisbilder zur Seite. Ausserdem ist auch Empowerment von Frauen in der Branche gewünscht, da diese bei Arbeiten mit Detailtreue / Genauigkeit meist gut Ihre Stärken einbringen können. Außerdem unterstützen wir einen lokalen Verein, die Menschen mit einem Handicap beschäftigen, indem wir Ihnen Arbeiten wie das Etikettieren oder Umpacken weitergeben.
In welchem Zusammenhang steht ein Employer Branding dazu?
Eine starke Arbeitgebermarke, die aktiv gelebt wird, trägt effektiv dazu bei, uns in der Wirtschaft als mittelständisches Unternehmen zu präsentieren und Stellensuchenden sowie Bewerbern zu vermitteln, dass wir eine attraktive Arbeitgebermarke haben. Dies kann den Fachkräftemangel beheben. Ein erfolgreiches Recruiting, gute Arbeitsbedingungen sowie Benefits tragen ebenfalls positiv dazu bei.
Wie sieht die Zukunft in der Branche aus?
Ich sehe die Zukunft der Branche positiv. Die Digitalisierung in gewissen Bereichen sowie der demographische Wandel werden zunehmen, qualifizierte Fachkräfte werden jedoch weiterhin gefragt sein. Ausserdem habe ich neuliche eine Studie darüber gelesen, dass für Schulabgängerinnen und Schulabgänger Berufslehren in der Logistik auf Platz 7 bei den beliebtesten Lehrberufen stehen.
Inwiefern kann Künstliche Intelligenz dem Fachkräftemangel entgegenwirken?
Virtual-Reality-Produkte werden bei immer mehr mittelständischen Unternehmen und auch in anderen Branchen nicht mehr wegzudenken sein. Mit VR-Brillen können Abläufe wie bspw. das Kommissionieren effizienter gestaltet werden und die Arbeitswege, der interne Transport sowie komplexe Logistikprozesse lassen sich bis ins Detail optimieren. Das kann eine echte Trendwende bringen und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
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