Beim Verpacken sind sie nicht mehr wegzudenken: Kartons. Sie schützen Waren beim Transport von A nach B und sorgen für Ordnung im Lager. In zahlreichen Ausführungen erhältlich ist Karton aber nicht gleich Karton. Was Sie über Kartons wissen müssen.
Welche Anforderungen muss ein Karton erfüllen?
Ein Quader mit acht Ecken, meist aus brauner oder weißer Wellpappe gefertigt – das ist eine Schachtel. So einfach das klingen mag, haben Schachteln beim Transport oder der Lagerung einige Aufgaben zu erfüllen. So schützen sie beispielsweise das Packgut vor Stößen, Druck Schmutz und Feuchtigkeit. Im Versand sollte die Kartonage effizient sein und ein schnelles Verpacken ermöglichen. Zusätzlich sorgt sie beim Empfänger für den ersten Eindruck und kann vor allem bei bedruckten Kartons dafür sorgen, dass Ihr Unternehmen in guter Erinnerung bleibt. Größe und Qualität wählen Sie abhängig vom Packgut: je schwerer, desto stabiler muss die Box sein. Hat die Ware zum Beispiel scharfe oder spitze Kanten, ist dies ebenso zu berücksichtigen. Der Einsatzzweck ist zudem entscheidend dafür, welchen Anforderungen der Schachtel entsprechen muss. Beim Versand einzelner Pakete ist es wichtig, dass er Druck und Stößen von innen und außen standhält. Dementsprechend sollte er Berstfestigkeit (Widerstand gegen Druck) und Durchstoßwiderstand bieten. Bei Paketen, die auf einer Palette gestapelt sind, spielt hingegen der Kantenstauchwiderstand eine wesentliche Rolle. Er schützt vor dem Eindrücken, da er angibt, wie belastbar die Wellpappe in senkrechter Richtung zu den Wellen ist. Entsprechende Werte für verschiedene Arten von Wellpappe sind in der Norm DIN 55468 festgelegt. In unserem Hauptkatalog finden Sie zudem auf Seite 58 eine Übersicht über verschiedene Stapelarten auf Paletten und die dazu passenden Kartons.
Woraus werden Kartons gefertigt?
Am Anfang einer Kartonage steht die Wellpappe, aus der die Schachtel hergestellt wird.
Aufbau
Wellpappe ist ein kleines Wunderwerk für sich. Durch die Wellung des Papiers wird die Statik des Materials verbessert und die Belastbarkeit wesentlich vergrössert. Je nach Anforderung ist das Material 1-, 2- oder 3-wellig erhältlich. Zudem werden unterschiedliche Arten von Wellen unterschieden: Mikro-, Fein- oder Grobwelle. Während die Grobwelle für eine gute Polsterung sorgt, schützt die Feinwelle vor mechanischer Beanspruchung.
Besonderheiten der Doppel- und Dreifachwelle:
Bei der Doppelwelle wird auf beide offen liegenden Wellenberge zur Verbindung eine abschließende Deckenbahn aufgeklebt. Gängige Doppelwellen sind beispielsweise Mikro- (E) und Feinwelle (B) als EB-Welle oder Fein- (B) und Grobwelle (C). Wird eine zweiwellige Wellpappe mit einer einseitigen Wellpappe verklebt entsteht die Dreifachwelle. Gängige Kombinationen sind EBC oder BBC – die größere Wellenart begünstigt die Polsterung und die feinere Welle bietet größeren Schutz vor mechanischer Beanspruchung.
Um welche Sorte von Wellpappe es sich handelt, verrät dabei die VDW-Codierung. Was die Kombination von Zahlen und Buchstaben genau aussagt, lesen Sie in unserem Blogbeitrag «Wenn Pappe hohe Wellen schlägt».
Qualitäten
Neben der Anzahl und Art der Wellen ist zudem die Qualität des Papiers entscheidend. Das «stärkste» Papier unter ihnen ist – ganz dem Namen nach – Kraftliner. Es besteht zu einem beträchtlichen Teil aus sogenannten Primärfasern, die nicht aus Altpapier, sondern bisher unverarbeitetem Holz gewonnen werden. Dessen lange frische Fasern bieten eine besonders feste Struktur. So schützt Kraftliner vor Einreißen, Stauchen, Bersten und Feuchtigkeit. Wenn der Wellkarton etwas weniger Belastungen ausgesetzt ist, wird auch Testliner eingesetzt. Dieses Material besteht zu 100 Prozent aus Recyclingfasern.
Umweltschutz
Zusätzlich können Sie bei der Wahl der Qualität noch darauf achten, ob die Kartonage PEFC- oder FSC®-zertifiziert ist. Die Zertifizierung garantiert, dass die Rohstoffe aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern kommen. Da MEDEWO selbst zertifiziert ist, weisen wir dies bei zertifizierten Artikeln auch auf allen offiziellen Papieren, wie etwa Rechnung oder Lieferschein, aus. Zudem finden Sie teilweise auf den Produkten selbst das entsprechende Label.
Welche Arten von Kartons gibt es?
Wellpappe ist nicht nur von der Qualität in vielerlei Varianten erhältlich. Auch welche Schachtel schlußendlich daraus hergestellt wird, kann sehr unterschiedlich sein. Als internationale Richtlinie für die Kategorisierung von Versandverpackungen hat sich der FEFCO-Code durchgesetzt, der verschiedene Konstruktionen von Kartons beschreibt.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem umfangreichen Sortiment von MEDEWO:
- Faltkartons: Der Klassiker unter den Kartonagen ist 1-, 2- oder 3-wellig erhältlich. Flach angeliefert wird er aufgestellt und mit Klebeband oder Drahtheftung geschlossen.
- Stülpdeckelkartons: Diese Kartons bestehen aus einem Deckel und Boden, die separat aufgerichtet und anschließend übereinander gestülpt werden. Dadurch sind sie in ihrer Höhe variabel und sogar bei überstehender Füllung fest verschlossen. Besonders schnell in der Handhabung ist der EASYPAC Aufrichtekartons.
- Convenience-Verpackungen: Diese Kartons sparen im Versand einiges an Zeit. Durch Blitzböden sind sie beispielsweise in Sekunden aufgerichtet und ohne Klebeband geschlossen. Selbstklebestreifen oder Steckverschlüsse sorgen zusätzlich dafür, dass das Paket schnell versandbereit ist. Der Empfänger kann auf Verpackungen wie die Comfort-Box zurückgreifen oder eine Comfort-Box Return sowie die Comfort-Box Return Plus wählen, die zudem dank Aufreißhilfe bequem und ohne Hilfsmittel geöffnet und dank des doppelten Klebestreifens für Retouren verwendet werden kann. Ebenfalls
- Spezielle Kartons – wie etwa die SOFT-PAC Noppenschaum-Box oder Flaschenversandkartons – sind optimal auf zerbrechliche Ware angepasst und bieten perfekten Schutz.
- Individuelle Verpackungen bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Schachtel genau auf die Maße des Packguts abzustimmen, was zu einem höheren Schutz beiträgt. Bedruckt mit Ihrem Logo sind sie ein zusätzlicher Werbeträger.
Wie wird eine Schachtel verschlossen?
Bevor sich Ihre Schachtel auf den Weg macht oder eingelagert wird, müssen Sie ihn sicher verschließen. Dabei gibt es drei Möglichkeiten:
- Klebeband: Mit einem Klebeband wird eine Schachtel wohl am häufigsten verschlossen. Dabei gibt es zahlreiche Varianten – ob ein Band aus PP oder Papier, Kleber aus Acrylat oder Kautschuk, individuell bedruckt oder im Standard-Braun… Auch wie Sie das Band am Paket anbringen, ist unterschiedlich und hängt davon ab, wie sehr die Schachtel beim Transport beansprucht wird. Alle Infos und Skizzen zum richtigen Verschluss finden Sie in unserem Blogbeitrag «Clever kleben».
- Heften: Vor allem bei schweren Kartons bietet sich der sichere und dauerhafte Verschluss durch Heftklammern an. Dabei gibt es sowohl manuelle Hefter als auch pneumatische, die mit Luftdruck arbeiten.
- Umreifen: Wenn Sie Ihren Karton umreifen, dient dies vor allem der Waren- und Ladungssicherung. So können Sie die Pakete auf dem Ladungsträger fixieren und schützen den Inhalt vor Manipulation und Diebstahl. Für den Versand einzelner, leichter Pakete eignen sich ausserdem PP-Umreifungsband oder für nachhaltiges Verpacken ein Umreifungsband aus Papier. Letzteres verschließt Pakete absolut nachhaltig für beispielsweise die Lagerung in Innenräumen oder beim Versand und der Sicherung leichter Packstücke.
Die Umwelt schonen durch nachhaltige Verpackungen
Papier, Wellpappe und Kartons als Transport- oder Versandverpackung ist vor allem hinsichtlich der Ressourcenschonung und des Umweltschutzes eine gute Entscheidung. Der Rohstoff Holz ist aus der Verpackungsbranche nicht mehr wegzudenken. Daraus werden entweder direkt Produkte gefertigt oder dessen Fasern zu beispielsweise Kartons weiterverarbeitet. Kartons bestehen aus Wellpappe. Hergestellt wird diese aus circa 80 % Recyclingmaterial und nur 20 % Frischfasern. Durch den hohen Recyclinganteil werden Ressourcen geschont. Zudem sind bei MEDEWO viele PEFC- und FSC®-zertifizierte Artikel erhältlich, die angeben, dass der Rohstoff Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Papier, Wellpappe & Co. sind besonders vielfältig einsetzbar, je nach Produkt auch zweifach nutzbar und lassen sich nach ihrem Einsatz zudem sehr gut recyceln.
Speziell für Schachteln wird auch nachhaltiges Graspapier eingesetzt. Hier dient nicht Holz als Grundlage für Papier, sondern die Fasern aus Gras. Dass die Herstellung weniger Ressourcen benötigt und der Rohstoff regional und sehr schnell wächst, spricht für seine Ökobilanz. Derzeit besteht solches Graspapier, das in der Deckschicht der Wellpappe verwendet wird, aus bis zu 50 % Grasfasern. Diesen Grasfasern werden «klassische», längere Holzfasern – ob frische oder recycelte – für mehr Stabilität beigemischt.
Zu den besonderen Materialeigenschaften von Gras zählt ein vielfältiger Einsatz sowie eine große Reißfestigkeit. Nach der Verwendung können auch Schachteln mit Grasfasern entweder dem Recycling zugeführt oder kompostiert werden.
Was ist bei der stofflichen Verwertung von Kartons zu beachten?
Hat die Schachtel ihren Dienst getan, stellt sich die Frage nach der sachgerechten Stoffverwertung. Kartons von MEDEWO tragen das RESY-Zeichen und einige von Ihnen auch die Recyclingcodes PAP20, PAP21 oder PAP22. Die RESY-Organisation garantiert, dass Material mit diesem Label gänzlich entsorgt wird und die Stoffe wiederverwertet werden. Das Symbol entspricht dem grünen Punkt bei Verkaufsverpackungen.
Die Bezeichnung und Nummer des Recyclingcodes soll Endkunden zusätzlich helfen, die Wertstoffe korrekt zu erkennen und dem entsprechenden Recyclingprozess zuzuführen.
Somit können Faltkartons und Schachteln von MEDEWO mit gutem Gewissen im Altpapier entsorgt werden. Garantiert wird die Pappe wiederverwertet – vielleicht sogar als Schachtel aus Recyclingmaterial.
Sie haben noch Fragen?
Gerne beraten Sie die Verpackungsprofis von MEDEWO bei all Ihren Fragen rund um Faltschachteln und finden für Sie den richtigen Karton. Kontaktieren Sie uns!