Die Umwelt erhalten und nachhaltig handeln – wie kann jeder einzelne von uns zur Schonung von Ressourcen beitragen? Ein Weg ist die Beachtung des 3R-Prinzips.
Mit dem «Reduce. Reuse. Recycling.»-Prinzip wird eine Methode verfolgt, wie weniger Verpackungsmaterial benutzt, nach der Nutzung aufbereitet und schlussendlich dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden muss.
Wir erklären Ihnen das 3R-Prinzip und geben Ihnen Praxistipps an die Hand.
Das 3R-Prinzip: Reduce. Reuse. Recycle.
Reduzieren. Wiederverwenden. Rezyklieren.
Beim 3R-Prinzip geht es per Definition darum, Verpackung zu reduzieren, aber auch darum, jetzige Rohstoffe für Verpackungen durch Alternativen zu ersetzen, um diese später einfacher zu recyclen und wiederverwenden oder umweltfreundlich entsorgen zu können.
Seinen Ursprung hat das 3R-Prinzip in der Zero-Waste-Bewegung. Die französische Bloggerin Béa Johnson lebt seit 2008 fast müllfrei und gilt als Pionierin der Bewegung. Sie verfolgt ein noch umfänglicheres 5R-Prinzip, von welchem die «Reduce. Reuse. Recycling.»-Methode abgeleitet ist.
Wir haben viele Möglichkeiten, die im Sinne von «Reduce, Reuse und Recycle», zum Umweltschutz beitragen.
REDUCE
Weniger Verpackungsmaterial nutzen
Für die Reduzierung – wie der Name schon sagt – ist es wichtig, Werkstoffe einzusparen. Denn wer wenig verbraucht, schont Ressourcen. Hierbei gibt es mehrere Maßnahmen, wie weniger Verpackungsmaterial genutzt werden kann.
- Wählen Sie eine Verpackung, die auf Ihre Produktmaße abgestimmt ist. Mit unserem Kartonfinder können Sie prüfen, welche Verpackung für Ihre Ware am besten passt. Tragen Sie dafür einfach die gewünschten Maße in Millimeter ein und schon bekommen Sie Vorschläge für passende Kartonagen.
- Noch weniger Material benötigen Sie, wenn Sie maßgeschneiderte Verpackungen einsetzen, die genau auf das Versandgut abgestimmt sind.
Dementsprechend modifizieren lassen sich auch Standard-Schachteln. Durch die Verwendung eines Kartonrillers oder dank einer Vorrillung können Sie die Verpackungen auf Ihre Ware anpassen. Der Vorteil: es entsteht fast kein Hohlraum, der somit auch nicht mit Füllmaterial ausgefüllt werden muss.
Wenn Ihre Ware doch noch herumrutschen sollte, bieten sich ressourcenschonende Füll-Alternativen wie Luftpolsterkissen in Rollen aus Recyclingmaterial an. Eine sinnvolle Maßnahme sind außerdem Papier-Luftkissen. Mit einem entsprechenden Gerät fertigen Sie diese selbst an und zwar nur dann, wenn Sie Füllmaterial wirklich benötigen. Damit sparen Sie bestmöglich Material ein, da Sie zu 99% Luft versenden. - Nicht nur bei Postversand, sondern auch beim Transport mit Spedition gibt es Möglichkeiten Ressourcen einzusparen, wie z. B. bei der Palettensicherung. Dies erreichen Sie mit Stretchfolien, wie der MECASTRETCH® ECO Handrolle. Dieser neuartige Artikel weist eine Folienstärke von nur 9 my auf. Dank der hochwertigen Verarbeitung der Folie können Sie jedoch die gleiche Paletten-Stabilität wie bei einer 20-my-Standard-Folie erreichen.
Rohstoffe, die nachwachsen, verwenden
Eine gute Möglichkeit die Umwelt zu schonen ist die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen. Die Bezeichnung «nachwachsend» drückt es bereits aus: Wenn der Rohstoff – «von selbst» – wieder entstehen kann und somit «unendlich» verfügbar ist, werden Ressourcen geschont. Gleichzeitig bedeutet das, dass wir den Einsatz von endlichen Ressourcen reduzieren.
Geeignete Materialien für Verpackungen sind daher folgende:
Holz / Papier
Der Rohstoff ist aus der Verpackungsbranche nicht wegzudenken, werden daraus doch zahlreiche Produkte gefertigt: von Versandtaschen und Kartonagen über Verpackungs-Chips und Paletten bis zu Klebeband auf Papierbasis. Holz gilt als ökologisch, da es CO2-neutral ist und sich besonders gut recyceln lässt. So kommt es, einmal in den Wertstoffkreislauf gebracht, immer wieder zum Einsatz.
Zertifizierungen wie PEFC oder FSC® auf Verpackungen bescheinigen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Rohstoff Holz.
Mais
Ein weiteres nachwachsendes Material in der Verpackungsbranche: Mais. Aus der Stärke der Pflanze lassen sich beispielsweise Verpackungsflocken herstellen, die ideal zum Polstern von Packgütern und Füllen von Hohlräumen sind. Zudem sind sie biologisch abbaubar und signalisieren im Falle der FILL-IN GREEN Bio-Verpackungs-Flocken dank ihrer grünen Farbe dem Empfänger auf den ersten Blick ihre Nachhaltigkeit.
Zellstoff
Aus hauptsächlich Cellulose besteht der Rohstoff Zellstoff. Dieser wird aus Laub- und Nadelholz aber auch Einjahrespflanzen gewonnen. Außer Papier wird aus Zellstoff auch Karton, Papiertaschentücher oder Toilettenpapier hergestellt. Zellstoff besitzt besonders gute thermische Eigenschaften und wird daher in Verpackungen für temperaturempfindliche Produkte, wie Thermo-Boxen aus Karton eingesetzt.
Hanf
Eine natürliche Alternative für Thermoverpackungen sind Hanf-Vliese, die eine Isolierwirkung wie EPS bieten. Erhältlich sind die Versandverpackungen als Box. Hanf hat aus vielen Gründen eine positive Ökobilanz: Die Pflanze wächst sehr schnell und verbessert die Fruchtbarkeit des Bodens. Zudem ist sie vielfältig einsetzbar und kann auch zu fast 100 Prozent weiterverarbeitet und schlussendlich auf dem Kompost entsorgt werden.
Mehr über die Vorteile von Hanfverpackungen lesen Sie in unserem Ratgeber: «Warum Sie Ihre Produkte mit Hanf isolieren sollten».
Weitere Produktempfehlungen lesen Sie in unserem Blog-Beitrag: «Weniger (Verpackung) ist mehr!»
REUSE
Die Wiederverwertung von Rohstoffen und bereits genutzten Materialien spielt auch für die Zukunft eine große Rolle. Wenn einmal gewonnene Materialien dem Wertstoffkreislauf erhalten bleiben, schützt dies ebenfalls unsere Umwelt. Logisch, denn so müssen keine neuen Rohstoffe gewonnen werden.
Produkte mehrfach verwenden
Für Versandhändler empfiehlt sich zum Beispiel eine Verpackung, die für den Zweitversand geeignet ist. Solche Schachteln oder Folien-Versandtaschen bieten einen zweiten Selbstklebeverschluss, so dass der Empfänger die Verpackung bei einer Retoure noch einmal verwenden kann. So wird kein neues Material benötigt.
Speziell beim Lagerbedarf gibt es sinnvolle Artikel aus hochwertigem Kunststoff, die Sie mehrfach einsetzen können.
Diese Produkte sind dank ihres robusten Materials für den mehrfachen Gebrauch geeignet:
- Paletten aus Kunststoff: Auf diesen Paletten können Sie Ihre Ware wiederholt laden, zumal sie abwaschbar sind. Dank des – um ein Vielfaches – geringeren Gewichtes im Vergleich zu Holzpaletten, sparen Sie zudem Frachtkosten. Da die Paletten auch nestbar sind, sind sie zugleich platzsparend.
- Eurobehälter stapelbar aus Kunststoff: Nicht nur das «Darunter», auch das «Darauf» kann wichtig sein. Solche Kleinladungsträger sind leicht zu reinigen und äußerst robust. Dadurch können Sie diese öfter verwenden. Durch die Rippen der KLT-Behälter ist die Stabilität zusätzlich erhöht, was den Einsatz besonders langlebig macht.
- Hohlkammerplatten aus PP: Als Zwischenlage, Kantenschutz oder zum Auskleiden von Kisten und Gitterboxen, eignen sich die Platten für Ihre Ladungssicherung optimal für eine Wiederverwendung, da sie wasserfest und abwaschbar sind.
- EPP-Boxen: Speziell temperatursensible Waren haben für den Transport besondere Anforderungen. EPP-Boxen sind abwaschbar und versprechen hohe Stabilität durch die schlag- und abriebfeste Oberfläche – diese schützt Ihre Produkte auch zuverlässig im wiederholten Einsatz vor Temperaturschwankungen. Dazu passende Kühlakkus besitzen neben einer Kunststoff-Hülle eine ungiftige Kühlfüllung und sind beliebig oft verwendbar.
- Sichtlagerkästen: Sie lieben Ordnung? Dann sind langlebige Sichtlagerkästen aus Polypropylen die ideale Wahl. Das säure- und ölresistente Material ist zudem temperaturbeständig von -20° bis +80°C und daher perfekt zur langfristigen Wiederverwendung geeignet.
Wo recycelte Wertstoffe Verwendung finden
Material wiederzuverwenden ist eine umweltschonende Möglichkeit weniger Werkstoffe zu entsorgen und dafür als Recyclingmaterial neue Verwendung zu finden.
Bei Papier bzw. Kartonagen sollten Sie – neben der Bezeichnung Recyclingpapier (etwa bei Stopfpapier oder Packseide) – auf die Begriffe Schrenz oder Testliner achten. Recycelte Fasern aller Art finden in Schrenz Verwendung, bei Testliner kommen hochwertigere Recyclingfasern zum Einsatz. Wird als Papiersorte Druckausschuss angegeben, handelt es sich um recycelte Zeitungspapiere oder Druckabfälle, die ebenfalls eine hohe Qualität haben.
Speziell beim Palettieren, Umwickeln und Umreifen tut sich in Puncto Wiederverwendung von bereits be- bzw. genutzten Materialien einiges. Dies ist unter anderem im Bereich der Stretchfolien sowie bei den Umreifungsbändern spürbar. Gerade bei diesen Produkten werden auch neue spannende Produkte mit 100% Rezyklat angeboten. Aber auch bei Beuteln und Folienversandtaschen oder Füllmaterial wie Luftpolsterkissen und Verpackungschips setzen viele Hersteller auf Rezyklat.
Auch im Hygienebereich sind Recycling-Produkte oft die ökologischere Alternative. Hier können Sie etwa auf Papierhandtücher oder Putztücher zurückgreifen, die einen Recyclinganteil von bis zu 100 Prozent aufweisen. Auch bei Müllbeuteln gibt es häufig Produkte, die aus einem Regenerat des Kunststoffs PE-LD gefertigt werden.
RECYCLE
Damit Werkstoffe der Kreislaufwirtschaft erhalten bleiben, ist es wichtig, dass verschiedene Materialien für die Entsorgung getrennt und so sortenrein wiederverwendet werden können. Was bedeutet das konkret?
Materialen richtig trennen
Innerhalb der Verpackungswelt gibt es einige Produkte, welche erst als Verbund verschiedener Materialien die vollen (Schutz-)Funktionen wahrnehmen können. Eine optimale Verwertung ist dann möglich, wenn die beiden Stoffe nach ihrem Einsatz leicht voneinander getrennt werden können. Ein Beispiel dafür ist die AIRKRAFT Luftpolster-Versandtasche Recycling, bei der sich die Kunststoff-Hülle leicht vom Papiertasche lösen lässt (mehr zu den Vorteilen der Tasche).
Einfacher nimmt der Recycling-Prozess seinen Lauf bei Einstoff-Verpackungen (Monomaterial) – diese bestehen aus nur einem Material. Empfänger Ihrer Waren können die Verpackung «im Ganzen» entsorgen und müssen keine Trennung von unterschiedlichen Materialien vornehmen. Hier ist automatisch die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Material zur Wiederverwertung gelangt. Beispiele für solche Einstoff-Verpackungen sind Buch- und Universalverpackungen, die kein Füllmaterial benötigen, aber auch Kartonagen, die mit Papier-Verpackungschips oder Stopfpapier gefüllt sind. Oder Fixierverpackungen mit elastischen Einlagen aus Papierfaserguss.
Zusätzliche Kennzeichnung für einfacheres Recycling
Durch eine Kennzeichnung der Verpackungen mit Recycling Codes wie beispielsweise HDPE02, PAP20 oder PET01, können Sie Ihren Kunden die Entsorgung erleichtern. Mit der Recycling Nummer innerhalb der drei Pfeile, erkennen diese schnell um welches Material es sich handelt. Das Materialkürzel gibt an, welcher Werkstoffgruppe dieses zugehört. Zu den Gruppen zählen Kunststoffe, Pappe und Papier, Metalle, Holz, Textilien, Glas und Verbundstoffe.
Für weitere Infos lesen Sie hierzu unseren Blog-Beitrag «Recyclingcodes und ihre Bedeutung».
Bei Kartonagen ist außerdem das RESY-Zeichen von Bedeutung, das Sie bei MEDEWO auf allen Schachteln aufgedruckt finden. Die gleichnamige Organisation garantiert, dass Transport- und Umverpackungen aus Papier und Pappe, die mit dem Label gekennzeichnet sind, gänzlich entsorgt und wiederverwendet werden.
So bleibt das Material dem Rohstoffkreislauf und uns unsere Umwelt erhalten!
Entdecken Sie im MEDEWO Sortiment Verpackungen aus Recyclingmaterial
Bei der Wahl der richtigen Verpackungslösung unterstützen Sie auch die Berater von MEDEWO.